Donnerstag, 29. August 2013

Erfahrung in Bologna



Hier findet ihr einen Artikel von einer Studentin der TU Dresden, die sechs Monate an der Universität Bologna verbracht hat. Es ist ziemlich nützlich  für deutsche Studenten, die an einem Studienaufenthalt in Italien interessiert sind.
Für den Artikel bedanken wir Sabine M.



Erasmus- ein Programm, das Studierenden in ganz Europa einen Studienabschnitt ihres Studiums an einer anderen europäischen Hochschule zu absolvieren ermöglicht. Auch an der TU Dresden ist es möglich und wird sowohl von den ausländischen als auch einheimischen Studierenden stark genutzt. Auch ich habe  im Sommersemester 2013 die Möglichkeit gehabt 1 Semester in Bologna, Italien, studieren zu können.
Trotz der sprachlichen Barrieren, die sich mir anfänglich in den Weg stellten, lernte ich schnell dazu und die Vorlesungsinhalte verstand ich immer mehr. Trotzdem gibt es im Vergleich zwischen Dresden und Bologna viele Unterschiede.
Noch im Dezember, als ich meinen Stundenplan für mein Learning Agreement erneuerte, musste ich feststellen, dass meine Semesterferien im Februar und März wohl ins Wasser fallen würden, denn meine Fakultät hatte den Vorlesungsbeginn auf den 4. Februar gelegt.  Am ersten Tag ging ich in die Uni und schon fand ich wieder große Unterschiede. Am Eingang jeder Fakultät gab es Angestellte, die die Zimmerpläne verwalteten, die uns halfen um Zimmer zu finden etc. In der Vorlesung angekommen, merkte ich schnell, dass auf moderne Hilfsmittel wie Beamer, Powerpoint-Präsentationen u.ä. gern verzichtet wird. Alle Studenten schreiben fleißig alles was der Prof sagt wortgetreu mit. Außerdem liegen auf dem Rednerpult 10-20 Tonbände, um die Vorlesung aufzuzeichnen. Kurse finden meist 3 Mal pro Woche statt, wohingegen in Deutschland die meisten Kurse 1 Mal wöchentlich stattfinden.
Da ich Kurse verschiedener Fakultäten besuche, überschnitten sich die Zeiten der Vorlesung. Eine Vorlesung begann um 9 Uhr endete um 11 Uhr, während eine andere Vorlesung bereits 10 Uhr begann. Alles war ein großes Durcheinander und wenig organisiert. Dann gab es Kurse die im Februar begannen, andere im März, April, Mai oder Juni. Manche dauerten 1 Monat, manche 2 Monate oder manche auch von Februar bis Mai.
Was ich toll fand und von Dresden nicht kenne ist, dass es viele mündliche Prüfungen gab und dadurch auch mehrere Prüfungstermine angeboten werden konnten. Das war sehr gut, da man sich so seine Zeit zum Lernen selbst einteilen konnte und auch entscheiden konnte, welche Prüfung man zuerst ablegen mochte. Dazu musste man häufig nicht die Unterrichtsaufzeichnungen lernen, sondern vor allem 2-3 Bücher der Professoren kaufen, diese lesen und auswendig lernen. Dazu wurden dann in der Prüfung Fragen gestellt. Außerdem mussten Studenten die erhaltene Note nicht annehmen, sie konnten das Eintragen der Note verweigern und zu einem neuen Prüfungstermin sich noch einmal prüfen lassen. Eine Exmatrikulierung erfolgt nicht nach dem dritten Nicht-Bestehen einer Prüfung. Um eine Prüfung zu bestehen benötigt man 18 von 30 Punkten, Bestnote ist 30 e lode ( 1 mit Sternchen).
Nach diesem Semester in Bologna kann ich sagen, dass ich viele tolle Erlebnisse hatte, ich der italienischen Kultur ein bisschen näher gekommen bin und viele neue, tolle Freunde gefunden habe.
Sabine